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Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 9. Oktober 2024

Tag der Deutschen Einheit

Tag der Deutschen Einheit, © Deutsche Botschaft

21.10.2024 - Artikel

Der diesjährige Empfang der Botschaft zum Tag der Deutschen Einheit fand am 9. Oktober im Beisein der Justizsenatorin von Berlin Frau Dr. Badenberg statt. Als Ehrengast war der Ministerpräsident von Usbekistan Abdulla Aripov erschienen. Anliegend wird die Rede von Botschafter Manfred Huterer dokumentiert.

Assalomu alaykum, hayrli oqshom,

Hurmatli bosh vazir, sehr geehrte Frau Senatorin, Excellencies, Ladies and Gentlemen, dear guests!

Bugun oqshom sizni Germaniya birligi kuni munosabati bilan qutlash imkoniyatidan mamnunman.

Я рад приветствовать вас сегодня вечером по случаю празднования Дня немецкого единства.

It gives me a great pleasure to welcome you all tonight on the occasion of the anniversary of the day of German Unity.

Der 3. Oktober ist ein besonderer Tag für uns Deutsche. Am 3. Oktober 1990 wurde das über Jahrzehnte geteilte Deutschland wiedervereint, friedlich und im Einvernehmen mit unseren Nachbarn und Partnern.

Der 3. Oktober ist ein Tag der Freude. Die friedliche Revolution im Ostteil Deutschlands hat die Wiedervereinigung möglich gemacht. Der Mut unserer ostdeutschen Landsleute hat im wahrsten Sinne des Wortes Mauern zum Einstürzen gebracht.

Die staatliche Wiedervereinigung Deutschlands war aber auch ein Akt großartiger diplomatischer Staatskunst. Sie war vor allem begleitet von Vertrauen. Wir sind unseren internationalen Partnern dankbar, dass sie uns Deutschen zugetraut haben, dass ein geeintes Deutschland auch ein friedliches sein wird.

Die grenzenlose Zuversicht, die damals vorherrschte, ist bekanntlich längst verflogen.

Heute herrscht auf dem europäischen Kontinent und in der Welt vielfach Unsicherheit. Neue Gräben tun sich auf, zwischen Staaten, aber auch innerhalb von Gesellschaften. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der unermessliches Leid gebracht hat, dauert nun schon zweieinhalb Jahre an. Aber auch die südliche Nachbarschaft Europas, der Nahe Osten, ist von Zerstörung, Hass und Krieg heimgesucht.

Gleichzeitig sind wir weiter mit der größten Gefahr für Sicherheit und Wohlstand der Welt – den Folgen des Klimawandels konfrontiert. Die Welt steht vor ihrer größten Bewährungsprobe seit dem Ende des 2. Weltkriegs.

Nur gemeinsam können wir diese Herausforderungen bewältigen. Daher setzen sich Deutschland und die EU weiter für internationale Zusammenarbeit ein.

Zur Lösung der vielfältigen Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, müssen Staaten zusammenarbeiten, brauchen Deutschland und die EU stabile, zuverlässige und langfristige Partner.

Ich bin davon überzeugt, dass Usbekistan für Deutschland und die EU ein solcher Partner ist.

Das neue Usbekistan als Herzland Zentralasiens öffnet sich weiter der Welt, setzt seine ambitionierte Reformpolitik fort und hat dabei bedeutende Resultate erzielt. Es hat sich in beeindruckender Weise auf die internationale politische Landkarte gesetzt.

Die Beziehungen Deutschlands mit Usbekistan haben sich in den letzten Jahren auf allen Ebenen vertieft.

Die Besuche von Staatspräsident Mirsijojev und von MP Aripov in Deutschland im letzten Jahr und der Besuch von Bundeskanzler Scholz in Samarkand vor wenigen Wochen haben unseren Beziehungen eine neue Tiefe gegeben. Kurz gesagt: Die deutsch-usbekischen Beziehungen waren noch nie so gut wie heute.

Während des Besuches des Bundeskanzlers in Samarkand wurden eine Reihe überaus wichtiger Vereinbarungen unterzeichnet.

Dazu gehört insbesondere auch das Migrationsabkommen, das nicht nur unsere Wirtschaften stärken wird, sondern auch unsere Gesellschaften einander näher bringt.

Gleichzeitig wollen wir strategische Projekte in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit voranbringen.

Wir wollen die Kooperation z.B. in den Bereichen nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Bildung und Ausbildung, Bekämpfung der Folgen des Klimawandels, grenzüberschreitendes Wassermanagement, Umwelt- und Energiepolitik, Entwicklung von Transportkorridoren oder Prävention und Bekämpfung von Extremismus und anderen Sicherheitsrisiken weiter vertiefen.

Meine Damen und Herren,

Die usbekische Regierung will nicht nur die Reformen im Innern fortsetzen. Es gehen von ihr weiter wichtige Impulse für eine engere Zusammenarbeit der zentralasiatischen Staaten aus.

Deutschland unterstützt diesen Prozess, insbesondere im Rahmen der strategischen Regionalpartnerschaft mit den zentralasiatischen Staaten. Der kürzliche Gipfel im Rahmen des Formats 5 plus 1 in Astana hat gezeigt, dass diese Zusammenarbeit zukunftsorientiert und im Interesse aller ist.

Ich bin davon überzeugt, dass sich die zentralasiatische Region zu einer neuen Plattform internationaler Zusammenarbeit entwickeln kann, deren Bedeutung weit über die Region selbst hinausgeht.

Einer Plattform, die Gegensätze zwischen Staaten inner- und außerhalb der Region gerade nicht verstärkt, sondern mildert.

Einer Plattform, in der internationale Zusammenarbeit und der Ausgleich von Interessen so überzeugend praktiziert werden, dass diese Region einen stabilisierenden Einfluss insgesamt ausübt.

Meine Damen und Herren, liebe Gäste,

was wären die usbekisch-deutschen Beziehungen ohne die Menschen, die diese Zusammenarbeit mit Ihrem Engagement und Ihrem Einsatz tragen?

Daher freut es mich besonders, heute Abend auch viele Vertreter und Vertreterinnen von deutschen Unternehmen und von Institutionen wie der GIZ, der KfW, der AHK, der polit. Stiftungen, aber auch des Goethe-Instituts sowie deren usbekischen Partnerorganisationen begrüßen zu dürfen.

Die persönliche Begegnung ist das Salz in der Suppe unserer Beziehungen.

Dazu gehören auch die Partnerschaften zwischen deutschen und usbekischen Bundesländern und Städten.

Es freut mich daher ganz besonders, heute Abend die Justizsenatorin von Berlin, einer Partnerstadt Taschkents, begrüßen zu können. Der Stadt, in der die deutsche Teilung begann, aber auch der Stadt, die wie keine andere für die Überwindung der Teilung Deutschlands und des europäischen Kontinents steht.

Ebenso begrüße ich ganz herzlich den Vorsitzenden des Deutsch-Usbekischen Forums Detlev Prinz.

Ihr Besuch in Taschkent setzt ein wichtiges Zeichen, dass wir gewillt sind, das Fundament der deutsch-usbekischen Beziehungen weiter zu stärken.

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